So, erst einmal einen schönen guten Abend zusammen,
jetzt habe ich mal ein wenig Luft und dachte mir, ich lege einfach mal los.
Aaaalso:
Am vergangenen Donnerstag war es endlich soweit. Ich konnte meinen lang ersehnten EQB 250 abholen. Praktischer Weise durfte/ konnte ich sodann gleich den Praxistest auf einer Strecke von 620 km machen.
Zur Ergänzung: ich bin zuvor noch nie Elektroauto gefahren, nicht einmal mitgefahren, habe allerdings viele Forschungsarbeiten zum Thema durchgeführt und stehe der gesamten Thematik, inkl. „Reichweitenangst“ und unzureichnender Ladeinfrastruktur seit jeher sehr lächelnd gegenüber und bin ein absoluter Unterstützer des allgemeinen Umstiegs der Mobilität hin zum E-Antrieb.
Nichts desto trotz muss ich zugeben, dass ich vor der Fahrt ein leicht mulmiges Gefühl in der Magengegend hatte. Werden sich meine Ansichten, Meinungen und Ideen zu dem ganzen bewahrheiten oder muss ich einsehen, dass die E-Antrieb-Kritiker vielleicht doch nicht gaaaaanz so sehr im Unrecht sind. Das waren Gedanken, die mir u.a. durch den Kopf gingen.
Naja, Übergabe, letzte Tipps und Einweisung und los gings.
Erst einmal Tempomat auf 130 km/h wenn möglich. Später dann auch 140 km/h und auch durchaus nicht selten 160 km/h, um auszutesten, wie das Fahrverhalten und der Komfort sowie auch die Reichweite ggf. abnehmen.
Weit gefehlt, ganz Mercedes war ich vor allem vor dem Hintergrund des Aufbaus des EQB doch äußerst Überrascht wie ruhig und entspannt er auch bei höheren Geschwindigkeiten zu fahren ist.
Mehr als 320 km nach meinem Start - und einer durch einen Stau bedingten Vollsperrung und dadurch notwendiger Umfahrung - kam ich dann also an meinem ersten Ladestopp an. Die Blase wollte entlastet werden und der Magen meldete sich auch zu Wort. Somit also an einem eon-Schnelllader angestöpselt und los ging’s.
Eine gute Dreiviertelstunde habe ich mir Zeit gelassen. Nicht extra lange um dem Auto Zeit zu geben, sondern vor allem mir selbst. Schließlich bin ich morgens um 7 Uhr gestartet, um mit dem Zug überhaupt erst einmal nach Berlin zu kommen.
Also gute 45 Minuten später war der Akku dann von 4 (ja, ich war selbst begeistert und schockiert zugleich, gleich beim ersten Mal laden so eine Punktlandung hingelegt zu haben) auf 90%. Da ich während des Ladevorgangs nicht im Auto saß oder neben dem Auto stand, kann ich nichts zum Ladepeak oder der Ladekurve sagen (habe die Mercedes Me App auf meinem Handy noch nicht eingerichtet).
Jedenfalls konnte ich sodann gut gestärkt, entspannt und munter die zweite Etwappe antreten - mit ähnlichem Fahrprofil. Bei Begrenzungen und Baustellen max. 7 km/h drüber, wo es ging 130/140/160 km/h.
Durchschnittsverbrauch am Ende der Fahrt, lag bei 19,6 kWh, was ich für die Karosserieformen und insbesondere mein nicht unbedingt zurückhaltendes Fahrprofil wirklich sensationell finde. Ja, es hatte zwischen 22 und 29 Grad, aber nichts desto trotz finde ich, ist das wirklich eine wahre Leistung des EQB!
Da ich hintenraus nochmal ein wenig Gas gegeben habe, um schneller zuhause zu sein, habe ich kurz vor München (die Blase drückte ungünstiger Weise schon wieder) nochmal einen 10-minütigen stop eingelegt und diesen auch kurz zum nachladen genutzt. Dieser reichte mir, um sodann nach weiteren gut 320 km mit gut 15% zuhause anzukommen und den Tag erst einmal zu Ende gehen zu lassen.
Seitdem tingeln wir unter Vollbesetzung (2 Erwachsene, zwei Kinder, teils mit grossem Hund) mal hier, mal da durch die Stadt und über Land, ein wenig Autobahn war auch schon wieder dabei. Seither liegt der Durchschnittsverbrauch bei 15,5 kWh und ich beschleunige hin und wieder gerne zügig und fahre auch sonst nicht extra zurückhaltend um den Verbrauch zu drücken.
Ich finde diese Werte in jedem Fall absolut grandios und auch meine bisherigen Ansichten zum Thema Laden bewahrheiten sich mehr und mehr. Egal wohin wir fahren, wir haben fast überall die Möglichkeit anzustöpseln. Heute beim halbtätigigen Thermenaufenthalt bspw. konnte ich den EQB an eine 11kW-Säule anstöpseln. Bei Antritt der Rückfahrt war der Akku wieder auf 100% und ich muss mir die nächsten Tage keine Gedanken mehr über das Aufladen machen.
Wobei, morgen gehts wieder in die Therme (eine andere ;)) und direkt vor der Tür gibt es wiederum Schnelllader. Mal sehen, ob es nötig wird.
Achja, und selbst meine Frau, bisher eine der größten E-Auto-Kritikerinnen die ich kenne, ist restlos begeistert von dem Auto und möchte nun gerne selbst auch so einen haben.
Da kann ich nur sagen, alles richtig gemacht. Die Kinder sind ohnehin Feuer und Flamme und ich denke auch der Hund freut sich über mehr Platz im Kofferraum.
Mein bisheriges Fazit lautet also:
Top Auto,
glücklicherweise habe ich keinerlei der hier bislang gelesenen und am Rande mitbekommenen Probleme oder Mängel.
Bei mir funktioniert alles wie es soll und ich frage mich immer mehr, wieso wir bislang kein E-Auto hatten und wieso grundsätzlich nicht schon vieeeeel viel viel mehr Menschen e-Autos fahren…absolut Spitzenklasse!
In diesem Sinne, hoffe ich, dass es dem Einen oder der Anderen bei der Entscheidung für oder gegen dieses Auto hilft und freue mich, wenn Ihr meinen nun doch etwas länger geratenen Kurzbericht gern gelesen habt.
Viele Grüße und weiterhin eine gute Woche
Pippo ✌🏼😇